5 Fragen an… Daniel Kofmel

09
.
May
2023

Daniel Kofmel ist Müller in der Kofmel Mühle in Deitingen

Du betreibst zusammen mit deinem Bruder die Mühle in 4. Generation. Was hat dich dazu bewogen, die Mühle deines Vaters zu übernehmen?
Nach meiner Ausbildung als Müller und Weiterbildungen zu Müllermeister und Techniker war ich noch rund acht Jahre für einen der grössten Mühlen- und Anlagenbauer der Welt unterwegs. Die Herstellung von Mehl ist eine komplexe Angelegenheit, welche den Beruf spannend macht. Wir arbeiten mit einem sich immer ändernden Rohstoff und versuchen diesen zu einem immer gleichbleibenden Endprodukt zu verarbeiten. Nachdem ich auf der ganzen Welt viele Mühlen gebaut, andere Kulturen erlebt und schöne wie auch weniger schöne Momente erlebt habe, frage ich mich irgendwann: Wie weiter? Mein eigener Chef sein und Entscheidungen zu treffen war mir einfach lieber, als für einen grossen Konzern zu arbeiten.   

 

Nebst einer anderen kleineren Mühle ist die Kofmel Mühle in Deitingen die noch einzige im ganzen Kanton Solothurn. Was zeichnet eure Produkte aus?
Das Mühlensterben ist leider eine Tatsache. Um sich auf dem Markt behaupten zu können, muss man immer vorne mit dabei sein. Mit unserem Know-how versuchen wir, den Zeitgeist zu treffen. Wir investieren ununterbrochen in neue Anlagen, neue Prozesse und in die Ausbildung von Fachkräften. Wir wollen und sollen uns stetig verbessern – das sollen auch die Kunden bei unseren Produkten spüren. Ein kleines Beispiel: Wir verarbeiten bei uns in der Mühle lokal angebauten Schweizer Reis. Diesen und viele andere Spezialitäten kann man in unserem Laden kaufen. 

 

Der Mühlenbetrieb ist sicher sehr vielseitig und abwechslungsreich – welche Arbeit machst du denn am liebsten?
Das Aufstarten der Mühle ist jeden Tag immer wieder aufs Neue spannend. Wir mahlen fast jeden Tag ein anderes Mehl, da muss man mit dem Kopf bei der Sache sein. Die Mühle muss mit Ruhe und Geduld eingestellt werden – das machen wir nicht am Computer, sondern mit viel Fingerspitzengefühl. Das Produkt muss nach jedem Mahlgang genau die richtige Granulation aufweisen. Jeder noch so kleine Schritt ist wichtig für das perfekte Mehl. Nach unzähligen Einstellungen und Kontrollen muss die Mühle präzise wie ein Schweizer Uhrwerk laufen. 

 

Hast du für die Zukunft Visionen für die Mühle?
Natürlich habe ich Pläne! Wir sind die einzige Mühle im ganzen Kanton Solothurn, welche im grösseren Stil Mischfutter und Backmehl herstellt; und ich hoffe auch, dass wir das noch lange bleiben. Wir müssen uns gegen grosse Konkurrenten behaupten. Wir wollen unseren Kunden immer die bestmögliche Lösung bieten. Dazu müssen wir weiter in neue Prozesse und Anlagen investieren. Wir erweitern laufend unser Portfolio; angepasst an die Marktlage versuchen wir schnell Lösungen für unsere Kunden zu finden. 

 

Was machst du in deiner Freizeit, wenn du gerade nicht in der Mühle bist?
In meiner Freizeit gehe ich immer noch gerne auf Reisen, ich mag es andere Länder und Kulturen zu entdecken. Wenn ich mal weg bin, gehe ich gerne tauchen, auf Safari oder nehme den Tag ganz einfach wie er kommt. 

 

Danke Dänu für deine interessanten Antworten!

Wem stellst du in der nächsten Ausgabe 5 Fragen?
An Simon Frei, Schreinerei Frei. 

 

Die Rubrik «5 Fragen an…» ist wie ein Staffellauf; der oder die zuletzt Befragte interviewt den oder die Nächste/n und gibt den «Stab» so fortlaufend weiter. Das Interview mit Daniel Kofmel hat Roger Bürgy durchgeführt.

mehr erfahren

Dokumente