5 Fragen an Lukas Frei

28
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May
2024

5 Fragen an… Lukas Frei, Architekt FH BSA

1 Du bist in Deitingen aufgewachsen. Welche Erfahrungen haben dich besonders geprägt?

In Deitingen herrscht ein ausgeprägtes Vereinsleben, welches sicher einen grossen Einfluss auf meine Entwicklung hatte. Über viele Jahre hinweg war ich in verschiedenen Vereinen aktiv, in der JuBla, in der Jugi, im Unihockey, im Team 72, im RTC und im FC Deitingen. Das Vereinsleben hat mich nicht nur geprägt, sondern auch zahlreiche unvergessliche Erlebnisse und Geschichten mit meinen Freunden hervorgebracht, an die ich mich gerne zurückerinnere.

 

2 Stimmt es, dass du den Unihockeystock an den Nagel gehängt hast und jetzt an der Grabmatt anzutreffen bist?

Das stimmt. Nach 23 Jahren Aktivzeit als Unihockeyspieler bin ich seit dieser Saison im Seniorenteam des FC Deitingen. Es ist schön, beim Sport auch mal das Sonnenlicht zu sehen und den Regen auf der Haut zu spüren. Im Unihockey bin ich immer noch im Supporter-Verein aktiv und treffe mich gelegentlich zum Plausch mit den alteingesessenen Unihockeyanern.

 

3 Mit Nadja Frei, deiner Frau, leitest du das Architekturbüro Luna Productions in Deitingen. An welchen Projekten arbeitet ihr?

Unser Team besteht derzeit aus 15 Architektinnen und Architekten, und wir arbeiten an sehr unterschiedlichen Projekten. Dazu gehören Umbauten von Bauernhäusern, Wohnhäuser, Pfarreiheime, Industrie- und Gewerbebauten, ein Aussichtsturm und neuerdings ein Polizeistützpunkt. Neben unserer Tätigkeit in Architektur und Kunst liegt ein Schwerpunkt unserer Arbeit auf der nachhaltigen räumlichen Entwicklung, sowohl in urbanen als auch inländlichen Gebieten. Wir setzen uns intensiv mit Themen des nachhaltigen Bauens, der Wiederverwendung von Bauteilen und partizipativer Architektur auseinander.

 

4 Was heisst für dich nachhaltiges Bauen?

Nachhaltiges Bauen bedeutet für mich: weniger bauen. Das heisst vor allem umbauen statt abreissen und verdichten statt auf der grünen Wiese bauen. Unsere Branche, die Baubranche, verursacht 84 Prozent aller Abfälle in der Schweiz und ist für 40 Prozent der CO2-Emissionen verantwortlich. Abrisse und Ersatzneubauten sollten, wenn möglich, verhindert werden und nicht länger als erste und beste Option gelten. Denn beim Abriss sind Verluste auf verschiedenen Ebenen zu verzeichnen: Zum einen gehen die gespeicherte Graue Energie und die materiellen Ressourcen verloren, zum anderen Erinnerungen und Identität.

 

5 Oft brennt noch Licht bis spät nachts in eurem Atelier. Was bedeutet für euch Work-Life-Balance?

Wir haben das Privileg, dass wir an demselben Ort arbeiten und wohnen können. Bei uns gibt es keinen klassischen Acht-Stunden-Arbeitstag mit festen Arbeitszeiten. Die Verschmelzung von Arbeit und Leben bereichert uns, da Arbeit und Freizeit nicht miteinander konkurrieren. Tagsüber sind unsere Jungs oft auch im Atelier am Basteln oder Zeichnen. Den Abend verbringen wir dann gemeinsam, und wenn sie im Bett sind, zieht es uns manchmal noch einmal ins Atelier. Dort können wir uns dann intensiv unseren Projekten hingeben, ohne von E-Mails und Telefonaten abgelenkt zu werden. Uns macht Architektur Spass, daher empfinden wir es nicht als Arbeit, wenn wir uns bis spät in die Nacht unseren Projekten widmen.

Danke für die spannenden Antworten, Lukas! Wem stellst du in der nächsten Ausgabe 5 Fragen?

Unserem neuen Kaplan,

Anoop Thomas.

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